Wird der Heilpraktiker abgeschafft?

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Der Heilpraktiker auf dem Prüfstand: Warum du deine Ausbildung jetzt starten solltest

Wird der Heilpraktiker abgeschafft?

Der Heilpraktiker auf dem Prüfstand: Warum du deine Ausbildung jetzt starten solltest

 

Du interessierst dich für die Arbeit mit Menschen und überlegst Heilpraktiker/in zu werden? Andererseits stößt du seit einigen Jahren vermehrt auf Schlagzeilen oder Forderungen nach der Abschaffung dieses Berufsbildes? Nun fragst du dich, ob sich eine Ausbildung überhaupt noch lohnt? In diesem Beitrag bekommst du einen Überblick über die aktuelle Diskussion und erfährst, warum du dein Vorhaben zügig angehen solltest.



Abschaffung oder Reform? Die Diskussion zur Zukunft des/der Heilpraktikers/in

 

Die Diskussion um das Ende des/der Heilpraktikers/in ist fast so alt wie das Berufsbild selbst. So hatte das 1939 erlassene Heilpraktikergesetz explizit das Ziel, den Beruf auslaufen zu lassen. Stattdessen stellt es bis heute die Grundlage zur Erlangung der Berufserlaubnis dar. Heilpraktiker/innen dürfen die Heilkunde ausüben, ohne als Arzt/Ärztin oder Psychologische/r Psychotherapeut/in ausgebildet zu sein. Sie absolvieren stattdessen eine bundeseinheitliche Unbedenklichkeitsprüfung beim jeweiligen Gesundheitsamt.

 

Kritiker/innen reicht das nicht aus. So fordert etwa der Münsteraner Kreis in seinem im Juli 2017 herausgegebenen „Memorandum Heilpraktiker“ eine konsequent evidenzbasiert ausgerichtete Heilkunde zum Schutz der Patient/innen. Daher verlangt er die Abschaffung des Heilpraktikers. Alternativ schlägt er die Einführung eines „Fachheilpraktikers“ inklusive Ausbildung auf Fachhochschulniveau und einem Gesundheitsvorberuf als Zulassungsvoraussetzung vor.

 

Im Oktober 2019 schrieb die Bundesregierung ein entsprechendes Rechtsgutachten aus. Dieses soll ausloten, welche Chancen zur Reform des Heilpraktikerrechts bestehen. Fragestellungen sind u. a. die Möglichkeit der Abschaffung, die Reform der Ausbildung und die Anerkennung als „Heilberuf“. Die Veröffentlichung steht noch aus. Der auf diesem Gebiet bewanderte Jurist Dr. Sasse stellte jedoch vorab fest, dass für praktizierende Heilpraktiker/innen und Anwärter/innen laut Grundgesetz Bestandsschutz bestehe.



Unwissenschaftlich und gefährlich? Die Hauptkritikpunkte im Überblick

 

In der Kritik stehen vor allem zu geringe Zugangshürden, eine fehlende akademische Ausbildung sowie die angewandten Heilmethoden. Insbesondere Schulmediziner/innen und deren Verbände stehen dem Beruf skeptisch gegenüber. Sehen wir uns die Punkte im Einzelnen an.

 

Um zur Überprüfung zugelassen zu werden, musst du mindestens 25 Jahre alt sein, den Hauptschulabschluss besitzen und darfst keine schweren physischen bzw. psychischen Krankheiten aufweisen, die der Ausübung deiner Arbeit entgegenstehen würden. Dein polizeiliches Führungszeugnis muss einwandfrei sein.

 

Durch die gesundheitsamtliche Überprüfung deiner Fachkenntnisse und therapeutischen Fähigkeiten soll primär eine Gefährdung deiner Klient/innen ausgeschlossen werden. Eine vorausgehende Ausbildung ist in der Regel nicht vorgeschrieben. Daher existieren aktuell auch keine einheitlichen Ausbildungs- und Prüfungsstandards. Dennoch bieten zahlreiche Heilpraktikerverbände und -schulen hochwertige Ausbildungen an und stehen vernünftigen Standards positiv gegenüber. Schließlich können diese dem Ansehen des Berufsstandes nur nutzen.

 

Daneben stehen die als unwissenschaftlich bemängelten Methoden im Fokus der Auseinandersetzung. Als Heilpraktiker/in darfst du diejenigen Methoden anwenden, die du beherrschst. In der Natur- und Alternativmedizin existieren über 350 verschiedene Therapieverfahren. Das Spektrum reicht von esoterischen wie dem Pendeln bis hin zu evidenzbasierten wie der Phytotherapie (Kräuterheilkunde) oder manuellen wie der Lymphdrainage.

 

Trotz dieser Therapiefreiheit unterliegen Heilpraktiker/innen ebenso wie Ärzte/Ärztinnen dem Patientenrecht. Sie wollen den Menschen helfen und viele nehmen das Angebot aus Überzeugung wahr. Dennoch versuchen einige Medien durch das Hervorheben von problematischen Einzelfällen teilweise einen ganzen Berufsstand zu verunglimpfen.

 

Es hat sich aber deutlich gezeigt, dass die breite Öffentlichkeit hinter diesem Berufsbild steht, auch wenn kontrovers diskutiert wird. Dies zeigt sich vor allem in der Anzahl der Patienten und wahrgenommenen Behandlungen in Deutschland durch Heilpraktiker.

 

Der Nutzen des Heilpraktikers für das Gesundheitswesen: Ein Plädoyer für den Fortbestand eines Berufsfeldes

 

Denkt man über den Fortbestand des Heilpraktikers nach, stellt sich zwangsläufig die Frage nach dem Mehrwert für die Hilfesuchenden. Die meisten Heilpraktiker/innen üben ihren Beruf verantwortungsbewusst aus. Sie greifen auf bewährte Methoden und Verfahren zurück und genießen in der Bevölkerung ein hohes Maß an Vertrauen und Akzeptanz. Dies spiegelt sich unter anderem in der Kostenerstattung ausgewählter alternativmedizinischer Verfahren seitens der Krankenkassen wider.

 

Nicht jede Methode, für die es (noch) keinen wissenschaftlichen Nachweis gibt, ist zwangsweise unwirksam. Selbst in der Geschichte der Medizin stellten sich einst gängige Verfahren oder Medikamente im Nachhinein als schädlich heraus. Andererseits wurden zunächst belächelte therapeutische Ansätze später anerkannt und trugen zur Weiterentwicklung von Medizin oder Psychologie bei. Beispielsweise gelten viele Annahmen Sigmund Freuds heutzutage als überholt. Dennoch gäbe es ohne ihn die moderne Psychotherapie nicht.

 

Im Gegensatz zu Mediziner/innen können Heilpraktiker/innen sich Zeit für ihre Patienten nehmen, da sie nicht den gleichen (betriebswirtschaftlichen) Zwängen unterliegen. Durch ihren ganzheitlichen Ansatz, ausführliche Diagnosegespräche sowie den Einbezug psychischer und sozialer Faktoren treten schulmedizinisch nicht erfasste Probleme und Beschwerden zutage. Oft liefert dies wichtige Hinweise auf unerkannte Erkrankungen. Im Bereich der Psychotherapie helfen entsprechende Heilpraktiker/innen bereits heute, lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz zu überbrücken.

 

Eine Zusammenarbeit und wechselseitige Befruchtung der verschiedenen Professionen könnte daher wesentlich zur Patientensicherheit und zum medizinischen Fortschritt beitragen. Qualitativ hochwertig arbeitende Heilpraktiker/innen werden auch von Ärzten/Ärztinnen weiterempfohlen.



Fazit: Nutze die aktuellen Regelungen - Starte deine Ausbildung jetzt!

 

Die Diskussion um den Heilpraktikerberuf zeigt durchaus einen gewissen Reformbedarf. Seit Beginn des Berufsbildes haben sich Medizin, Psychologie und Gesellschaft weiterentwickelt. Dieser Entwicklung wird sich auch der Heilpraktiker anpassen. Ob und wie eine (Ausbildungs)Reform aussieht, bleibt abzuwarten. Doch einheitliche Ausbildungsstandards werden das Ansehen des Heilpraktikerberufes deutlich erhöhen. Andererseits werden die Hürden zur Erlangung der Heilerlaubnis höher. Beginne daher zügig mit deiner Ausbildung.

 

Denn: Solange das Heilpraktikerrecht unverändert gilt, kannst du sowohl Ausbildung als auch Prüfung zu den aktuellen Bedingungen absolvieren. Vielleicht gehörst du zu denjenigen, die sich mit einer akademischen Ausbildung schwer tun oder unter Prüfungsangst leiden. Doch was sagt das über deine Empathiefähigkeit, deine Motivation und Fähigkeit in der Arbeit mit Menschen aus? Bist du ein/e schlechtere/r Therapeut/in, weil du nicht studiert hast oder mehrere Prüfungsanläufe brauchst? Sicher nicht. Schließlich zählt vor allem die Praxis, in die du all dein Wissen, deine Persönlichkeit und deine Erfahrung einbringen kannst.

 

Art 12 Abs. 1 des Grundgesetzes garantiert allen Bürger/innen Berufsfreiheit.

Sobald du deine Ausbildung begonnen hast, fällst du laut Dr. Sasse unter den Bestandsschutz von Art 12 und kannst sie zum aktuell geltenden Recht beenden - egal, welche Reformen die Zukunft bringt. Die alternative Heilkunde ist bei vielen Menschen gefragt und birgt ein riesiges Potential.

Nutze deine Chance: Starte jetzt in deine Berufung als Heilpraktiker/in oder Heilpraktiker/in für Psychotherapie!

 

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