Fortbildung Psychodrama (2 WE)

Das Psychodrama ist ein aktives Psychotherapieverfahren, in dem der Patient direkt mit eingebunden wird und das „Drama“ seines Lebens auf der therapeutischen „Bühne“ darstellt und umgestaltet.

Beeinflußt ist das Psychodrama durch eine Reihe von Psychotherapieverfahren, wie die Gestalttherapie, die Transaktionsanalyse oder auch die Familientherapie. Entwickelt wurde die Methode von dem österreichischen Arzt Moreno. Er selbst sagte über die Zielsetzung seiner Methode: Ziel des Psychodramas ist die Aktivierung und Integration von Spontaneität und Kreativität. Konstruktives spontanes Handeln ist zustande gekommen, wenn der Protagonist für eine neue oder bereits bekannte Situation eine neue und angemessene Reaktion findet.“

Die Fortbildung findet an 2 Wochenenden statt und ist unter anderem ein Bestandteil der Intergrativen Psychotherapie Ausbildung.

Begründer:

Jakob Levy Moreno (1890 – 1974)

Entwicklungsgeschichte: 

Moreno vereinte im Psychodrama seine gruppentherapeutischen Erfahrungen, die er in vielfältiger Arbeit mit Problem- und Randgruppen gewonnen hatte, mit Formen des therapeutischen Theaters und Rollenspiels. Er versuchte in Theorie und Praxis aus diesen beiden unterschiedlichen Elementen eine konsistente Therapieform zu schaffen. Sein Ansatz hat sich weltweit etabliert und die Richtungen der Gestalttherapie, Transaktionsanalyse sowie der Familientherapie beeinflusst.

Die nachfolgenden Generationen von Psychodrama-­Therapeuten haben Morenos Gedanken weiterentwickelt und das Psychodrama durch Anlehnungen an und Abgrenzungen zu anderen Therapieformen jeweils unterschiedlich akzentuiert. mIttlerweile sind nicht nur Gruppen-, sondern auch Einzelarbeit möglich.

Charakteristika/ Struktur:

Moreno war der Auffassung, dass jeder Mensch nur in einer eingeschränkten Zahl von Rollen agiert, während eine Vielzahl von möglichen, konstruktiveren Verhaltensweisen von uns ungenutzt bleibt. Wenn wir nur einen geringen Teil unserer inneren Rollen nutzen, hat dies notwendigerweise Auswirkungen auf unser äußeres Leben: soziale Beziehungen leiden, unsere Kompetenzen bleiben beschränkt, Ressourcen ungenutzt, Konflikte entstehen.

Durch das inszenierte Spiel über sein Leben und seine Probleme findet eine Entdeckung und Bearbeitungen der psychischen Muster und Wahrnehmungen des Klienten statt, die er von spielerisch erfahren bis wiedererleben kann. Diese Auseinandersetzung dient der Bewusstwerdung und Findung von Lösungsansätzen.

Ziel

Aktivierung und Integration von Spontaneität und Kreativität, zwecks Findung einer neuen angemessenen Reaktion. Dies führt zu einer Veränderung der Kognition und bietet somit Lösungen aus festgefahrenen Rollenstrukturen.

Methoden:

Der Klient gestaltet als Hauptdarsteller des psychodramatischen Spiels im Hier und Jetzt sein therapeutisches Thema. Er bestimmt einzelne Gruppenmitglieder und teilt ihnen Rollen zu.
Einzelne Methoden können sein:

  • Monodrama (Einzelarbeit)
  • Soziodrama (Darstellung gesellsch. Konflikte)
  • Soziometrie (Aufstellen nach Alter, Herkunft…)
  • Symbole (Skulpturen/ Standbilder&hellip
Umsetzung:

Der Klient und Therapeut sind gleichberechtigte Partner, wobei die aktive Beteiligung des Klienten erforderlich ist.