Fortbildung Körperpsychotherapie (2 WE)

Körperpsychotherapie oder auch körperorientierte Psychotherapie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Psychotherapieverfahren, die den Körper bewußt als Ressource mit in den therapeutischen Prozess mit einbezieht. Der Ausdruck von Gefühlen durch den Körper hilft tiefgreifende Erlebnisse anders zu verarbeiten und durch körperliche Erfahrungen umzuerleben.

Die Fortbildung findet an 2 Wochenenden statt und ist unter anderem ein Bestandteil der Intergrativen Psychotherapie Ausbildung.

Begründer:

Elsa Gindler (1885 – 1961), Pionierin der Körperwahrnehmungstherapie
Wilhelm Reich (1897 – 1957),
Alexander Lowen (s. Bild) u.a.

"Wir sind so voller Unruhe und voller Lärm, nie wirklich einer Sache hingegeben, immer mit dem Kopf bei der Vergangenheit oder bei dem, was kommen soll, dass es fast stets dem Zufall überlassen bleibt, ob Kontakt mit Menschen oder den Dingen entsteht."

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Entwicklungsgeschichte:

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelten sich aus der Psychoanalyse und der Reformbewegung (Gymnastik und Tanz) bzw. der Vegetotherapie (Muskellockerung) der neue Ansatz dieser Therapieform. Seit den 1990er Jahren wächst das Interesse an dem Körpertherapieverfahren, unter anderem aufgrund neuer Forschungsergebnisse der Neurowissenschaften, die den Zusammenhang zwischen Psyche und Körper untermauern.

Charakteristika/ Struktur:

Alle Körpertherapien teilen die Annahme, dass Körper und Psyche eine nicht trennbare Einheit bilden. Der Zugang zum Unbewussten wird über den Körper gesucht. Die körperliche Haltung, Gestik, Mimik sind Ausdruck von Gefühlen. Dieser Ausdruck wird bewusst wahrgenommen, um so unbewusste psychische Prozesse aufzudeckenund.
Wie "Charly Brown" sagte: Wenn ich die Mundwinkel nach oben ziehe, ist das schlecht für meine Depression.
Fast alle Körperpsychotherapeuten arbeiten tiefenpsychologisch. Sie gehen davon aus, dass in der körperlichen Organisation des Erwachsenen emotionale Informationen aus der frühen Kindheit als Gefühl im Körper gespeichert werden. Diese können aus frühen Erfahrungen abgeleitete Kernüberzeugungen sein, wie zum Beispiel:
„Ich bin nicht gut genug“.

Ziel:

Veränderung der verinnerlichten Kernüberzeugung mittels Überschreibung durch eine andere/ neue Erfahrung. Dieses neue Gefühl tritt an die Stelle des alten verinnerlichten Glaubenssatzes.

Methoden:

Verschiedene Schulen und Techniken
3 Technikgrundformen

  • Arbeiten über körperliche Berührung (sanft oder massiv, je nach Zielsetzung)
  • Arbeiten durch körperliche Übungen (Fokus auf kleinste bis starke Anspannungen)
  • Arbeiten durch Körperachtsamkeit (Achtsamkeit auf inneres körperliches Erleben)  

Umsetzung:

Einzelsitzungen – Methodischer Ansatz je nach Persönlichkeit und Symptomatik Gruppensitzungen – Nutzung weiterer methodischer und diagnostischer Zugänge, wie Gruppendynamik und Familientherapie möglich