Systemische Therapie - Hintergrundinformation

Begründer: Virginia Satir und diverse Begründer, besonders in den USA

Entwicklungsgeschichte:

Grundlagen des systemischen Ansatzes sind die Kommunikationstheorie, die Kybernetik, die Systemtheorie und der soziale Konstruktivismus. Im Laufe der Jahre sind viele verschiedene Richtungen entstanden, wie z.B. das Mailänder Modell, das Heidelberger Modell und die Schule von Milwaukee.

Der klassisch aus der Systemischen Familientherapie entwickelte Ansatz sieht das familiäre System bzw. das organisatorische System eines Unternehmens als Ressource, auf dem aufbauend das einzelne Mitglied sowohl seine Fähigkeiten und Stärken entwickeln als auch Verhaltensstörungen entwickeln kann.
In vielen Ländern, auch in der Schweiz und Österreich, ein staatlich anerkanntes Therapieverfahren. Seit 14. Dezember 2008 ist die Systemische Therapie auch in Deutschland durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie anerkannt worden.

Charakteristika/Struktur:

Die Annahme ist, dass der Schlüssel zum Verständnis und zur Veränderung von Problemen nicht in der Person allein, sondern vielmehr im (familiären) Zusammenhang oder noch weiter gefasst, in seinem sozialen Umfeld (System) liegt. Im Fokus dieser Therapie sind die Beziehungsprozesse der Person, die an der Entstehung und Aufrechterhaltung problematischer Situationen beteiligt sind, diese prägen bzw. einer Lösung entgegenwirken. Dabei geht die Betrachtung über die Familie oder die Organisation eines Unternehmens hinaus.
Wichtig für die Lösung der Probleme ist die Struktur und deren Wirkung, die sich aus dem System des Klienten, in das er integriert ist, ergeben. Wirkungen aus gestörten Systemen sind wiederkehrende Konflikte und Verhaltensauffälligkeiten.

Ziel:

"Handle stets so, dass Du die Anzahl der Möglichkeiten vergrößerst!"

Es handelt sich also im Gegensatz zu vielen anderen Therapieformen um einen lösungsorientierten Ansatz: Erst Definition des Grundproblems, dann Lösung des Problems

Methoden:

  • Skulptur/ Aufstellungsarbeit: Darstellen von Familienbeziehungen durch Personen oder Platzhalter im Raum
  • Soziogramm: Grafische Darstellung sozialer Beziehungen
  • Paradoxe Intervention: Verschreibung des problematischen Verhaltens
  • Zirkuläre Fragen: Zielen auf vermuteten Standpunkt Dritter ab
  • Skalenfragen: Positives Herausarbeiten positiver Aspekte von problemati-schen Sachverhalten
  • Metaphernarbeit: Parabeln und Geschichten als Umgehungstechnik u. v. m.

Umsetzung:

Einzelarbeit mit Klienten oder auch Einbezug der Familie bzw. der Unternehmensorganisation


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